Die Funktionelle Bewegungslehre (kurz FBL) ist ein medizinisch-physiotherapeutisches Diagnose- und Therapiekonzept.
Sie dient der Analyse und Planung eines Bewegungsablaufes oder einer therapeutischen Übung.
Der Bewegungsanalyse liegen bestimmte Beobachtungskriterien zugrunde, die sich auf alle Gelenke des Körpers, auf statische Positionen und auf kinematische Ketten anwenden lassen. Harmonie der Bewegung, Koordination, Rhythmus, das Bewegungsausmaß und vieles weitere des Patienten wird vom Therapeuten erfasst. Indem der Physiotherapeut das Bewegungssystem und das Bewegungsverhalten des Menschen von außen nach diesen FBL-Kriterien beobachtet und mit dem Bewegungsverhalten eines nach FBL gesunden Menschen vergleicht, kann er Auffälligkeiten erkennen, beurteilen, interpretieren und gezielt behandeln.
Gründerin des Konzeptes der Funktionellen Bewegungslehre ist die Physiotherapeutin Dr. med. h. c. Susanne Klein-Vogelbach.
Susanne Klein-Vogelbach absolvierte nach dem Abitur die Schauspielschule in München. Nach kurzer Bühnentätigkeit schloss sie eine Ausbildung zur Lehrerin für rhythmische Gymnastik am Konservatorium Basel an, die schließlich die Grundlage für ihre spätere Arbeit als Physiotherapeutin bildete. Danach lebte sie sieben Jahre lang in Japan. Als sie nach Basel zurück kehrte, gründete sie eine eigene Praxis und später eine eigene Schule für Physiotherapie am Kantonskrankenhaus in Basel. Zwischen den Jahren 1955 bis 1975 entwickelte sie die Funktionelle Bewegungslehre, für die sie im Jahre 1979 von der medizinischen Fakultät der Universität Basel mit dem Ehrendoktorat ausgezeichnet wurde. Ab 1963 begann sie, Fortbildungskurse im In- und Ausland in diesem Bereich zu geben und in den 1980er Jahren begann die Ausbildung der ersten FBL-Instruktoren. Die Funktionelle Bewegungslehre setzt auch heute noch Maßstäbe in der Physiotherapie. Es folgten ab dem Jahre 1976 zahllose Vorträge auf nationalen und internationalen Kongressen, sowie Veröffentlichungen mehrerer Büchern.